Ich bin wieder schwanger

Ich bin wieder schwanger

  • Februar 22, 2021
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Im Dezember 2020 hat es wieder geklappt. Noch vor Ausbleiben der Periode war ich mir sehr sicher, dass ich wieder schwanger bin. Nach drei negativen Tests war er am 17.12. endlich zu sehen: der zarte rosa Strich auf einem der billigen Teststreifen, die man auf bekannten Portalen im 50er Pack bestellen kann. „Wusste ich eh“ war der erste Gedanke der mir in den Kopf kam, und anschließend war da eigentlich erstmal nichts außer Erleichterung, dass es wieder geklappt hat – und dann auch noch im alten Jahr. Das hatte ich mir sehr gewünscht.

Klammheimlich hab ich bereits am nächsten Tag Termine mit meiner Gynäkologin gemacht, um den ansteigenden HCG-Wert und damit eine intakte Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Erzählt habe ich es sonst niemandem, auch nicht Martin. Zum einen sollte es eine schöne Weihnachtsüberraschung werden, zum anderen hatte ich nach meiner Fehlgeburt im Juli auch ein dringendes Bedürfnis, die Dinge für ein paar Tage mit mir alleine auszumachen.

Und plötzlich bin ich in der 14. Schwangerschaftswoche. Ganz anders als erwartet ging das erste Trimester eigentlich recht schnell vorbei. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich die kritische Phase einer neuen Schwangerschaft nach meiner Fehlgeburt wie eine Ewigkeit anfühlen muss, aber so war es nicht. Ich hatte mir auch vorgestellt, dass ich in den ersten 13 Wochen nichts außer Angst fühlen würde, aber auch das war nicht so.

Ich bin ruhiger und weniger euphorisch. Auch angespannt und ängstlich, na klar. Aber da ist auch Zuversicht und Vertrauen, dass mein Körper – und auch mein Baby – wissen was zu tun ist. Das Vertrauen verlässt mich allerdings bisher bei jeder Ultraschalluntersuchung. Bereits im Wartezimmer schlägt mein Herz jedes Mal bis zum Hals und ich stelle mir vor wie ich es schaffen kann nicht den Verstand zu verlieren, wenn ich (Dank Corona) wieder alleine im Behandlungsraum sitze und erneut gesagt bekomme, dass das Herz nicht mehr schlägt. Die Angst war jedes Mal unbegründet. In mittlerweile drei Ultraschalluntersuchungen konnte ich das Herzchen schlagen und das Baby mit den Ärmchen rudern sehen. Es ist da. Du bist da. Unser Kind.

Es fällt mir manchmal wirklich nicht leicht, aber ich will jetzt auch einfach dran glauben, dass alles gut geht. Ich möchte von unserem Baby erzählen und mich darauf freuen, dass wir es Ende August in unseren Armen halten werden. Anders als in der ersten Schwangerschaft kämpfe ich diesmal viel häufiger mit einer wirklich fiesen Übelkeit. Meine Haut ist eine absolute Katastrophe und beim Niesen reißen die Mutterbänder mittlerweile so schmerzhaft, dass ich die Engel singen höre – diesem Kind geht es prima. Ernsthaft, die Wehwehchen beruhigen mich, nein, sie machen mich sogar richtig glücklich.

Vorhin hab ich den Mut gefunden und uns wieder für einen Geburtsvorbereitungskurs angemeldet, den ich im letzten Jahr unter Tränen storniert hatte. Es werden noch Wetten angenommen, ob dieser dann als Präsenzkurs oder via Zoom stattfinden wird. Auch meine Hebamme aus der ersten Schwangerschaft ist wieder mit an Bord, worüber ich mich sehr freue. Sie übernimmt in den nächsten Wochen die Vorsorge, bis dann in der 20. Woche die große Ultraschalluntersuchung ansteht. Wir sind so gespannt und hoffen sehr, dass auch Martin dann endlich mit in die Praxis kommen darf.

Eine Schwangerschaft in Corona-Zeiten ist eine ziemlich einsame Angelegenheit. Beschäftigungsverbot und Lockdown tragen ihren Teil dazu bei. Selten haben mir Instagram und Co. so sehr geholfen, mich vor allem jetzt im Lockdown nicht ganz alleine mit all den Gedanken zu fühlen. Die Möglichkeit so mit anderen Schwangeren in den Austausch zu kommen ist momentan wirklich Gold wert. An dieser Stelle auch nochmal ein fettes Dankeschön für die vielen wirklich herzerwärmenden Glückwünsche und Daumendrücker zu unserem Regenbogenbaby! Ich freu mich sehr, euch ein Stückchen an diesem Wunder teilhaben zu lassen.

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Ich bin Ani. Mit meinem Freund, unserem Sohn und den beiden Katern Iggy und Grisu habe ich mich nach 10 Jahren in Hamburg für ein Leben im Kölner Umland entschieden. Auf meinem Blog geht es rund um unseren bunten Alltag im 50er Jahre Haus und sämtlichen anderen Kokolores der mir so begegnet. Das ganz normale Leben eben. Schön, dass du da bist!

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